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Biel Orgatag Wetter: heiter
Nach einer erholsamen Nacht und reichlich Frühstück nutzte ich das Angebot der Familie, über den Kabelanschluss ins Internet zu gehen. Vor allem die Kalenderseite und noch unbeantwortete Mails mussten dringend bearbeitet werden.
Für den Nachmittag hatte mir Isabel ein Treffen mit einem ihrer Nachbarn organisiert, der als Fahrradbegeisterter u.a. an der Einrichtung und Pflege der Schweizer Velorouten mitgewirkt hatte und mir mit seiner Erfahrung eventuell Tipps zur Querung der Alpen geben konnte. So saßen wir im Garten vor seinem schmucken Haus bei Sonnenschein und Zitronenlimonade über den Karten fachsimpelnd. Auch wenn wir keine patente Lösung für diese Herausforderung fanden, so gewann ich doch wertvolle Erkenntnisse über den Verlauf der Strecke und die zu leistende Pionierarbeit in den Bergen. Michael montierte ausserdem noch behände den Halter für meine Wasserflasche am Rollstuhl in der Hoffnung, dass mir von nun ab die Flasche nicht bei jeder Kurve vom Schoß fliegen würde. Ich wurde zum Abendessen abgeholt und genoss wunderbaren Käse und eine Flasche Rotwein.
Im Anschluss an dieses Abendessen mit allen fünf Mitgliedern der Familie, machten wir uns mit Thomas auf nach Biel-Stadt, um dort in einer Kapelle an einem Gebetsgottesdienst teilzunehmen. Thomas und Isabell sind Mitglieder dieser katholischen Gemeinde, die hier in Biel quasi in der Diaspora existiert, da fast alle Kirchen dieser Region evangelisch reformiert sind. Es war ein Gottesdienst in einem kleinen Kreis von zehn Personen, in dem Bibelstellen zitiert wurden, in denen es um die Jesusmutter Maria ging; unterbrochen wurden die Lesungen von Taizé-Liedern, in die alle einstimmten. Der Gebetskreis war für mich so sehr unkatholisch, weil er zwar eine Struktur hatte, aber anscheinend keiner vorgegebenen Form entsprach. Wie ich mir von Thomas während des Spaziergangs nach Hause erklären ließ, gehört diese Gemeinde des Bistums Basel zu den Reformwilligen in der Schweiz, vor allem auch, was u.a. die Freiwilligkeit des Zölibats und die Amtsweihe von Theologinnen betrifft.
Zu Hause angekommen, erzählten wir noch weiter und verputzten dazu noch einen Geburtstagskuchen, bevor es ins Bett ging.
Erkundungsfahrt zum Bieler See.
Radfahrer und Nachbar Michael.
Er montiert mir den Flaschenhalter. am Stuhl.
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